Wir Bürger haben das Recht, eine sogenannte Petition einzureichen. Dieses Recht ist sogar im Grundgesetz verankert. Dort steht: „Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.“ Das hört sich sehr unspektakulär an. Ist es aber nicht. Denn es gibt kaum eine andere Möglichkeit, Regierungen oder Parlamente auf Missstände aufmerksam zu machen. Das Petitionsrecht ist für uns Bürger die wichtigste Möglichkeit, uns auf eine Art zu Wort zu melden, die nicht ignoriert werden kann. Schon gar nicht, wenn es viele zigtausende Unterzeichner gibt.
Es klingt fast wie ein Vorwurf! Es sei doch sehr ruhig geworden in der Auseinandersetzung um die Zukunft eines unserer schönsten und größten Klettergebiete hier in der Region. Das bekomme ich in letzter Zeit immer wieder zu hören. Bei der Sicht von außen mag dieser Eindruck entstehen. Doch er täuscht! Machte man sich die Mühe, hinter die Kulissen zu schauen, dann würde man staunen. Nach wie vor engagieren sich viele Leute, opfern ihre Freizeit, kämpfen mit den Behörden und wünschen sich vor allem noch mehr Unterstützung.
Nun ist er doch gekommen, dieser Tag, von dem wir alle gehofft haben, dass er nicht kommen würde. Ab morgen verbietet die Firma KAFRIL den Kletterern, am Holzberg ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Und dieser Holzberg ist nicht weniger als einer der größten und vielseitigsten Kletterspots in ganz Mitteldeutschland. Der Grund macht mich extrem wütend und ist nichts weiter als eine Schande für die Firma KAFRIL.
Ich sitze derzeit in Chamonix, umgeben von den großartigsten Bergen und Felsgestalten Europas. Trotzdem muss ich gerade an den kleinen, jedoch für uns mitteldeutschen Flachlandkletterer so wichtigen Holzberg denken.
Stellen Sie sich vor, man sagt Ihnen plötzlich, es ginge um Leben und Tod von Tausenden und Sie müssten jetzt schnell Entscheidungen treffen. Nur leider wüssten Sie gar nicht, was eigentlich los ist, denn von Virologie, Epidemiologie oder gar Mathematik haben sie gar keine Ahnung. Also holen Sie sich den Rat von Experten, möglichst den Besten ihres Faches.
Es ist schwer, Naturräume zu finden, wo Mensch und Natur im Einklang miteinander sind. Doch wir Kletterer konnten bis gestern sogar ein ganz besonders beeindruckendes Beispiel dafür vorzeigen. Im Holzberg bei Böhlitz ist in den vergangenen 15 Jahren ein kleines Naturparadies mit einer verblüffenden Artenvielfalt entstanden. Und das obwohl Kletterer aus ganz Mitteldeutschland den Holzberg intensiv für ihren Sport genutzt haben. In einem umfassenden faunistischen Gutachten wird festgestellt:
Ich gebe es zu: Am Anfang waren wir ein bisschen frustriert. Unser Holzberg war plötzlich in akuter Gefahr (und ist es leider noch immer). Aber so richtig gekümmert hat das anfangs nur wenige. Noch weniger waren es, die sich glasklar für die komplette Rettung des Holzberges aussprachen, auch auf die Gefahr hin, dass wir Kletterer dann womöglich das Nachsehen hätten, weil uns der Eigentümer das Klettern verbieten könnte. Und nur eine Handvoll Leute haben tatsächlich Zeit und Kraft in den Kampf für die Holzbergrettung investiert. DAS HAT SICH NUN KOMPLETT GEÄNDERT und ist ein Grund zu großer Freude und auch...
Der Holzberg ist leider immer noch nicht gerettet. Wieder muss ich sagen: Ganz im Gegenteil. Das Damoklesschwert zumindest einer Teilverfüllung hängt nach wie vor drohend über dem Biotop im Holzberg. Doch ging es auf dem mühsamen Weg der Bewahrung des Holzberges in den letzten Wochen ein ganzes Stück voran. Und das ist vor allem dem unermüdlichen Einsatz einiger weniger zu verdanken, die mit großem persönlichen Engagement und einem immensen Zeitaufwand die Sache des Holzberges so weit vorangebracht haben.
Das brasilianische Institut für Satellitenforschung (INPE) ist unter anderem damit beauftragt, Waldbrände im Amazonasbecken zu beobachten. Seit Beginn des Jahres wurden 72000 Brände registriert. Derzeit lodern so viele Feuer wie niemals zuvor. Große Teile des südlichen Amazonasbeckens brennen. Eine Katastrophe, die unseren ganzen Planeten betrifft. Gelegt wurden diese Feuer von Menschen.
Seine Meinung zu äußern, kann heutzutage sehr quälerisch sein. Bist Du anderer Meinung als ich, bist Du mein Feind und Feinde werden bekämpft. Ganz besonders einfach geht das im Netz. Da kann man hasserfüllte Kommentare absondern und braucht dem anderen dabei weder in die Augen zu schauen, noch seinen rechten Haken zu fürchten.
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