Verschlagwortet: Shivling
Seit ich zum ersten Mal mit Leuten auf Trekkingtour im Himalaya unterwegs war, sind 24 Jahre vergangen. Und in dieser Zeit wurde mir zweifellos eine Frage von meinen Nepalgästen am häufigsten gestellt: Wie kalt wird es? Dass ich gerade jetzt daran denke, hat einen ganz einfachen Grund. Ich stelle mir genau diese Frage auch. Und zwar täglich, wenn ich morgens mit Eisgeräten bewaffnet zu bitterkalten Nordwänden aufbreche. Ich bin gerade in den Alpen zum Eisklettern unterwegs!
Welches sind die schönsten Berge der Erde? Kann man etwas derart subjektives überhaupt festlegen? Und wenn ja, wer tut das? Welche Kriterien spielen bei einer solchen Auswahl eine Rolle? Ist es ihre extreme Höhe, ihre Steilheit, die Schwierigkeiten bei der Besteigung oder ihre Gefährlichkeit? Ein Berg, der mühelos die vier eben aufgezählten Eigenschaften in sich vereint, ist der über 8000 m hohe Nanga Parbat in Pakistan. Doch er wird nie genannt, wenn es um Schönheit geht. Er ist lediglich ein gewaltiger Klotz, von dem die Lawinen im Minutentakt herunter rauschen und an dem vor allem deutsche Bergsteiger wie die Fliegen...
Das neue Jahrzehnt begann mit zwei schmerzlichen Misserfolgen. 2010 scheiterte ich kurz unter dem Gipfel des Fitz Roy in Patagonien, 2012 am 8080 m hohen Hidden Peak im Karakorum. Zwischendurch hatte ich 2011 den Gipfel des Mount McKinley, heute Denali genannt, erreicht. Er gilt als der kälteste Berg der Erde.
Das wichtigste Event des Jahres, sozusagen den Lohn für Angst am Berg, Selbstzweifel vor der Abreise, für die Strapazen unterwegs und die anschließend vor dem Bildschirm, bedeuten die Vorträge vor meinem Publikum hier in meiner Heimatstadt Leipzig für mich. Ich hole mir diesen Lohn für jene Dinge ab, die nicht sieht, wer lediglich schöne Bilder von meinen Kletter- und Bergtouren rund um den Globus anschaut.
AUSVERKAUFT! Ich bin überrascht, freudig überrascht! Mehr als eine Woche vor der Premiere meines neuen Multivisionsvortrages zur Shivling-Expedition gab es keine Karten mehr. Und wie könnte es anders sein? Plötzlich bekomme ich haufenweise Anfragen, ob man vielleicht doch noch irgendwie reinkäme am 26. Oktober.
Der Shivling-Trailer erfüllt ganz offensichtlich seinen Zweck. Er macht die Leute neugierig. Ich hatte noch nie so früh so viele Anfragen, wann denn nun endlich der Termin für den Vortrag über unsere Shivling-Besteigung feststehen würde. Nun gibt es ihn! Dass es doch etwas länger mit der Terminfindung gedauert hat, lag ganz einfach daran, dass ich einen neuen Vortragsort finden musste.