Verschlagwortet: Trekking
Ich war wohl überzeugend. Sowohl Heike als auch Thorsten haben ihre Gedanken zu ihrer gerade zu Ende gehenden Tour zu „Papier“ gebracht. Darüber habe ich mich wie immer sehr gefreut, weil ich glaube, dass es den vielen Lesern dieses Blogs und noch mehr denjenigen, die sich vielleicht für eine Reise in dieses wunderbare Land interessieren, mehr hilft, als meine Beiträge. – Viel Spaß beim Lesen…
In dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ des britischen Autors Douglas Adams wird von einer außerirdischen Zivilisation ein spezieller Computer gebaut. Der leistungsfähigste Rechner, der je von intelligenten Wesen erschaffen wurde.
Es gibt hier im Himalaya eine schier unendliche Menge an Wundern. Die Palette reicht vom Mount Everest bis zu einer millionstel Gramm leichten Schneeflocke, die auf unserer Handfläche schmilzt. Doch das, was die Leute hier vor allem herzieht, sind die Riesenberge, besonders die Achttausender, allen voran der höchste Berg der Erde, die Chomolungma, wie sie die Tibeter nennen, die Göttin Mutter der Erde.
Nun sind wir wieder vereint. Gestern (29.03.) sind die Obenherumgeher ganz souverän über den Renjo Pass marschiert und waren schon kurz nach 14.00 Uhr in meiner Lieblingslodge in Gokyo. Doch die Untenherumgeher waren noch schneller. Und sie kamen uns sogar entgegen. Te Kumar hatte Kekse und Cola dabei. Das war ein schönes Wiedersehen.
Eine Tour ging gerade zu Ende. Die nächste hat soeben begonnen. Menschen erfüllen sich ihren Lebenstraum. Manche meiner Gäste haben jahrelang für diese Reise gespart. Einen Zweitjob auf sich genommen. Sich den Unannehmlichkeiten mit ihrem Arbeitgeber oder ihrer besseren Hälfte gestellt und sie irgendwie, mehr oder manchmal auch weniger gut bewältigt.
Olaf hatte in der letzten News bereits angekündigt, dass er einen von seinen Gästen im Auge hat, der den letzten Tourbeitrag schreiben sollte. Er meinte, als Ältester der Gruppe und als dreimaliger Teilnehmer an seinen Nepal-Touren wäre ich dafür prädestiniert. Ich mache das gerne und habe sofort zugesagt.
Bei uns jagt in den letzten Tagen ein Höhepunkt den anderen. Nach dem Renjo Pass gab es einen Rekonvaleszens-Tag (08.03.) an dem wir von Gokyo nach Dragnag gelaufen sind. Zwei Stunden entspanntes rauf und runter über den Ngozumba-Gletscher ohne nennenswerten Höhengewinn. Dragnag und Gokyo liegen mit etwa 4700 m etwa gleich hoch.
Also eins steht fest. Wenn es um den Bergblick geht, den Eindruck von Größe und Erhabenheit, der es vermag, einen durchzuschütteln, der einem bis ins Mark geht, der das Zeug hat, zu einem der großen Lebens-Ereignisse zu avancieren, welches man nie wieder vergißt, dann ist es die Überquerung des Renjo-Passes.
1994 bin ich das erste Mal den Weg vom Straßenende in Jiri bis in die Täler des Khumbu und zum Basislager des höchsten Berges der Erde getrekkt. Wir trugen Riesenrucksäcke, weil wir den Pokalde (5922 m) besteigen wollten. Aber Träger hatten wir keine. Es war für uns eine Frage der Ehre, unser Zeug selbst zu tragen. An die Schinderei erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen.
Ein Text von Dr. med Lutz Dietrich, Fotos: Olaf Rieck Vor vier Wochen machten wir uns auf den Weg von Leipzig via Istanbul nach Kathmandu zum Trekking auf der Jiri-Route zum Everest Base Camp über 3 Pässe in der Khumburegion. Wir, das war eine zunächst bunt zusammengewürfelte Truppe. Unterschiedlich. Von Jungen und Alten. Frauen und Männern. Von Bergerfahrenen und Hochgebirgsnovizen, die z.B. noch nicht einmal über den Fichtelberg hinausgekommen waren.
Ein Text von Anna Willweber, Bilder Olaf Rieck: Wie schwierig sind manche Entscheidungen, wie klar und doch so unkar. Warum fällt es mir so schwer Entscheidungen zu treffen? Und woher weiß ich, ob sie richtig waren? Kann man das wissen? Vielleicht sind sie im nachhinein immer richtig gewesen.
Als ich heute morgen (17.03.) um kurz vor fünf aus der Lodge in Dragnak nach dem Wetter geschaut habe, war ich schon ein bisschen enttäuscht. Seit unserem ersten Trekkingtag konnten wir uns auf das Wetter verlassen. Morgens war es immer wolkenlos, strahlend, klar. Die morgendliche gute Laune war gesichert.
Wir haben einen Plan! Und den ersten Teil davon können wir als erfüllt abhaken. Wir sind in Namche eingetroffen. Sieben Tage waren wir unterwegs, reichlich 150 Kilometer sind wir gelaufen, 8000 Höhenmeter sind wir auf- und 6000 wieder abgestiegen.
Die Wahrheit ist, die praktischen Dinge interessieren viele Menschen am meisten. Wenn ich in Firmen, die mal einen etwas spannenderen Input haben wollen, als Vortragsredner zu Gast bin, dann gibt es meist die Möglichkeit, mir im Anschluss an den Vortrag Fragen zu stellen und über meine Antworten zu diskutieren.
Immer wieder höre ich das. Ich sollte endlich mal ein Buch schreiben. Aber nicht etwa über 35 Jahre Expeditionstätigkeit. Nein, viel interessanter sind wohl die Erlebnisse, die ich in den vergangenen 25 Jahren auf den drei Dutzend Nepaltouren mit meinen Gästen hatte.
Jubiläen sind meine Sache nicht. Aber da man die Dinge ja immer so positiv wie möglich sehen sollte, könnte man es auch so interpretieren: Wenn man etwas schon sehr lange macht, dann kann das auch daran liegen, dass es nicht schlecht gewesen ist. Gehen wir also mal davon aus.
Ich denke ernsthaft darüber nach! Darf eine reiche Agentur aus dem Westen einen von Bergtouristen sehr begehrten Pass mitten im Himalaya mit Tonnen von Metall markieren und versichern und damit auf ganz radikale Weise nahezu unberührte Landschaft verunstalten?
Untertitel: Heimwärts geht der Ochs am schnellsten. -„Nepal ist nicht die Schweiz.“, sagte Olaf bei unserer ersten Begegnung mit ernstem Blick. Und ich? Ich schaute zurück wie ein Tibetanischer Grunzochse, wenns donnert.
Wenn ich im Himalaya mit meinen Gästen unterwegs bin, fasziniert mich immer wieder aufs Neue: Irgendwann übernehmen der Rhythmus der Tage, das Wetter, die ganz profanen Bedürfnisse wie zum Beispiel ein ruhiges Örtchen zum Telefonieren und die alles bestimmenden momentanen Befindlichkeiten das Kommando.
Schon seit meiner allerersten Reise hierher in die Khumburegion des Himalayas im Jahr 1994 besuche ich das Nonnenkloster in Thamo. Ich war damals sehr zeitig auf dem Weg nach Thame, um weiter nach Lungden zu laufen.
Leugnen hilft nicht! So sollte diese erste Nepaltour nach Corona nicht starten. Drei meiner Gäste mussten buchstäblich in letzter Sekunde vor der Abreise krankheitsbedingt absagen. Das ist sehr traurig und nicht nur für die drei nun sehr unglücklichen. Alles war bereit und nun das!
Seit ich zum ersten Mal mit Leuten auf Trekkingtour im Himalaya unterwegs war, sind 24 Jahre vergangen. Und in dieser Zeit wurde mir zweifellos eine Frage von meinen Nepalgästen am häufigsten gestellt: Wie kalt wird es? Dass ich gerade jetzt daran denke, hat einen ganz einfachen Grund. Ich stelle mir genau diese Frage auch. Und zwar täglich, wenn ich morgens mit Eisgeräten bewaffnet zu bitterkalten Nordwänden aufbreche. Ich bin gerade in den Alpen zum Eisklettern unterwegs!
Es ist nur schwer vorstellbar, was gerade in Nepal geschieht. Und das obwohl wir ja auch unsere Erfahrungen mit dieser Pandemie haben. Schon Anfang Mai kollabierte das marode Gesundheitssystem in Nepal. Buchstäblich von einem auf den anderen Tag begann sich ab Mitte April die indische Variante des Coronavirus explosionsartig in Nepal auszubreiten. Die Kurve der Infektionszahlen stieg noch steiler an als in Indien selbst.
In unserer deutschen Lebenswirklichkeit kommt es womöglich öfter vor als es uns lieb sein sollte, dass alles genauso funktioniert, wie wir uns das wünschen. Und wenn es nicht so läuft wie erhofft, bringt uns das immer häufiger aus der Fassung. Damit umzugehen, haben wir nie wirklich gelernt.
Nun ist es auch uns passiert. Ich hoffte ja, meine News-Leser von den Nachrichten zu verschonen, von denen sie schon daheim zu Hauf bombardiert werden. Aber in eine News gehören nun mal die Dinge, die uns widerfahren. Und die haben inzwischen auch nur noch mit dem Virus zu tun.