Verschlagwortet: Trekking
Endlich ganz oben zu stehen, auf dem Gipfel eines hohen Berges, also sich selbst und alle anderen Hindernisse überwunden zu haben, verschafft eine Zufriedenheit, die wir im Alltag selten finden. Hier oben reagiert niemand auf uns und unsere Regeln, und wir können die Anwesenheit des Lebens wieder spüren.
Claudia und ich sind nach Tagnag abgestiegen. Hier wollen wir einen wohlverdienten Ruhetag vor dem Endspurt auf den Gipfel verbringen. Nach fünf Tagen Arbeit im Basislager und am Berg verlangte Claudia ganz dringend nach einer Dusche.
Diesmal liegt es nicht an der dünnen Luft, die ja sonst meist der Übeltäter ist, wenn es jemandem nicht gut geht. Diesmal ist es Pech oder Schicksal oder kein Glück oder wahrscheinlich alles zusammen. Steffen muss wegen Knieschmerzen seine Ambitionen am Nirekha Peak aufgeben und Kai hat ziemlich massive Herzprobleme bekommen und musste leider die Heimreise antreten.
Wie soll ich eine spannende News schreiben, wenn alles reibungslos klappt? Läuft alles nach Plan, ist Langeweile vorprogrammiert. Ich aber bin gerade sehr froh, dass ich dieser News jenes Schicksal nicht ersparen kann.
Gastbeitrag von Daniela Göhler, Helmut Hartmann, Andreas Venter; Bilder und Bildunterschriften ich Unser letzter Gastbeitrag „Große Erwartungen“ lässt erahnen, dass wir euphorisch von Tagnag aus in unser Abenteuer starteten. Es war klar, dass es Stolpersteine geben würde. Aber wieviele, wie groß und welcher Form, das wussten wir noch nicht.
Ich weiß nicht, ob es für ein Buch reichen würde. Aber es ist schon eine Menge an großartigen, skurrilen, rührenden und traurigen Erlebnissen zusammen gekommen im Laufe der vielen Jahre, die ich mit anderen Menschen in den Bergen verbracht habe. Gerade ist wieder etwas lustiges passiert.
AUSVERKAUFT! Ich bin überrascht, freudig überrascht! Mehr als eine Woche vor der Premiere meines neuen Multivisionsvortrages zur Shivling-Expedition gab es keine Karten mehr. Und wie könnte es anders sein? Plötzlich bekomme ich haufenweise Anfragen, ob man vielleicht doch noch irgendwie reinkäme am 26. Oktober.
Wie stressig waren die ersten Jahre für mich! Ich konnte meine Maßstäbe nur schwer ablegen und als derjenige, der die Verantwortung trug, einfach nicht akzeptieren, dass mein Bedürfniss nach Einflussnahme in Nepal oftmals verlorene Liebesmüh sein musste.
Wir sind auf dem Weg zurück in die Heimat. Die Jubiläumstour geht zu Ende. 20 Jahre bin ich nun schon mit Gästen in Nepal unterwegs. Jahr für Jahr. Und was habe ich in diesen zwei Jahrzehnten gelernt?
Jetzt ist es kurz nach Mittag und wir, das sind die drei starken Frauen, Sabine, Daniela und Karin, Günther und ich und unsere Guides, Kumar und Olaf liegen auf dem Chukhung Ri (5545 m.ü.N.N.) im Windschatten in der Sonne und essen unser Tomatenomelette, Knäckebrot, Schokoriegel und Pancake.
Für die meisten meiner Gäste ist der Boden des Everest-Basislagers tatsächlich heilig. So viele Titanen des Alpinismus waren hier: Von Edmund Hillary über Reinhold Messner bis zu Ueli Steck. Dramen haben sich hier abgespielt, Triumphe wurden gefeiert, Unglücke beweint. Hier liegen Erfolg und Tod manchmal nur einen Wettersturz auseinander.
Heute sind wir in Namche Basar eingetroffen. Die Tage der langen Etappen, an denen wir von früh bis zum Abend auf den Beinen waren, sind nun vorbei. Von heute an bewegen wir uns deutlich gemächlicher vorwärts. Denn nun geht es in die Höhe.
Wenn etwas lange währt, könnte es daran liegen, dass es gut ist. 20 Jahre sind es nun schon her, seit ich damit begann, Gäste durch die vielleicht spektakulärste Gebirgslandschaft auf unserem Globus zu führen. Ich denke, dieses Prädikat ist nicht übertrieben, denn nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine derartige Ansammlung von besonderes hohen und auch außerordentlich schönen Bergen inmitten einer für Himalajamaßstäbe gut entwickelten Infrastruktur.
Es ist noch gar nicht lange her, da hatte ich ein aufschlussreiches Gespräch mit jemandem, der es wissen muss. Will man heute erfolgreich sein, so wurde mir vermittelt, muss man Nischen besetzen, in denen sich noch keiner tummelt und braucht ein Alleinstellungsmerkmal. Ich solle mal über mich und meine Produkte nachdenken! Hab ich gemacht! Und als erstes fielen mir meine Kennenlernwochenenden ein.